Arbeitsblatt

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Ein Pflichtenheft ist ein Dokument, das detailliert beschreibt, wie die Anforderungen an ein Produkt oder System umgesetzt werden sollen. Es dient als präziser Leitfaden für die Realisierung eines Projektes und wird auf Grundlage des Lastenhefts erstellt, das die Bedürfnisse und Anforderungen beschreibt. Während das Lastenheft angibt, was gewünscht wird, beschreibt das Pflichtenheft, wie diese Wünsche konkret umgesetzt werden.

Inhalte des Pflichtenhefts

Typischerweise umfasst ein Pflichtenheft:

  • Systemanforderungen: Technische und funktionale Details zum geplanten System oder Produkt
  • Funktionale Spezifikationen: Beschreibung der einzelnen Kundenwünsche und Anforderungen
  • Datenstruktur: Definierte Datenmodelle und -formate, die in dem System zum Einsatz kommen sollen
  • Technische Vorgaben: Details zur Architektur und eingesetzten Technologien (besonders relevant bei Softwareprojekten)
  • Abnahmekriterien: Vorgaben, welche das Produkt oder System erfüllen muss, um vom Auftragnehmer als fertiggestellt abgenommen zu werden
  • Meilensteine und Zeitplan: Wichtige Projektphasen und -termine

Zweck des Pflichtenhefts

Das Pflichtenheft fungiert als Vertrag zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer. Durch die detaillierte Spezifikation wird sichergestellt, dass das Endprodukt den festgelegten Anforderungen entspricht und Missverständnisse während der Entwicklung minimiert werden.

Ablauf eines Projekts mit Pflichtenheft

  1. Erstellung des Lastenhefts durch den Auftraggeber: Festlegung der Anforderungen und Ziele
  2. Erstellung des Pflichtenhefts durch den Auftragnehmer: Umsetzung der Anforderungen ins Detail
  3. Prüfung und Freigabe beider Parteien: Lasten- und Pflichtenheft werden geprüft und freigegeben
  4. Umsetzung des Projektes: Der Auftragnehmer arbeitet an der Realisierung des Projektes auf Grundlage der Pflichtenheftvorgaben
  5. Abnahme des Projektes: Der Auftraggeber prüft, ob das Produkt oder System den Vorgaben entspricht und gibt es frei.

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Die Projektumwelt-Analyse oder Stakeholder-Analyse nach PMA dient dazu, externe und interne Einflüsse auf ein Projekt zu identifizieren und zu bewerten. Sie hilft, die Rahmenbedingungen des Projekts besser zu verstehen, Risiken zu minimieren und Chancen zu nutzen.

Bestandteile der Projektumwelt-Analyse:

  • Stakeholder-Analyse: Identifikation aller betroffenen Personen, Gruppen oder Organisationen (z. B. Kunden, Lieferanten). Stakeholder werden hinsichtlich ihrer Interessen, Einflusskraft und Haltung analysiert.
  • Einflussfaktoren: Unterscheidung zwischen externen Faktoren (politische, technologische Rahmenbedingungen) sowie interne Faktoren(Unternehmensstruktur, Ressourcen).

Vorgehensweise:

  1. Identifikation der Stakeholder und relevanter Faktoren.
  2. Bewertung der Einfluss und Interessen Stakeholder.
  3. Strategieentwicklung für den Umgang mit Stakeholdern.
  4. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Analyse während des Projekts.

Werkzeuge:

  • Stakeholder-Matrix: Visualisiert Macht und Interesse der Stakeholder.
  • SWOT-Analyse: Systematische Analyse positiver und negativer Aspekte, Chancen und Risiken.
  • Pestel-Analyse: Analyse politischer, ökonomischer, sozialer, technologischer, ökologischer und rechtlicher Faktoren.

Bedeutung: Eine gute Projektumwelt-Analyse hilft, Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen, den Rückhalt von Stakeholdern zu sichern und Konflikte zu vermeiden, was entscheidend zum Projekterfolg beiträgt.